Vernehmlassungsantwort der Grünen Aargau zur „Anpassung des Richtplans: Festsetzung des Vorhabens ‚Hochwasserschutz Suhrental Suhre‘ (Kapitel L 1.2, Beschluss 5.1); Verminderung der Fruchtfolgeflächen (Kapitel L 3.1, Beschluss 2.2)“

Der Regierungsrat definiert in seinen Erläuterungen, dass Ziel und Strategie des Hochwasserschutzes im Aargau primär der Schutz des Siedlungsgebiets vor einem hundertjährlichen Hochwasserereignis sei. Die Grünen sind auch der Meinung, dass die Fliessgewässer möglichst so zu gestalten sind, dass Hochwasser soweit wie möglich zurückgehalten werden und der Abfluss damit gedämmt wird.
In diesem Fall wohl nicht zu vermeiden ist, dass damit wertvolle 4,9 ha FFF verloren gehen wird und der Hochwasserschutzdamm bei Staffelbach im BLN-Objekt (Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung) „Endmoränenzone Staffelbach“ liegt.

Die Grünen anerkennen aber gleichzeitig die Vorteile des Projekts und stimmen dem Vorhaben zu. Mit der Zustimmung verbinden wir die Forderung, die verlorenen FFF zu kompensieren.

Wir anerkennen die geplante Strategie des Hochwasserschutzes, und stellen gleichzeitig die Forderung, unsere Böden mit besonderer und erhöhter Sorgfalt zu behandeln. Funktionierende Böden sind ein wesentliches, vielleicht das Wesentlichste Element im Wasserhaushalt. Gesunde Böden sind in der Lage, Regenwasser rasch aufzunehmen, grosse Mengen davon zu speichern und später den Pflanzen zur Verfügung stellen sowie die Grundwasserneubildung sicherstellen.
Besonders nachteilig ist, auch hier, der Verlust an biologischer Aktivität, verursacht durch vereinfachte Fruchtfolgen und intensiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden. Von anerkannten Fachstellen wurde in Böden, welche mit biologischem Landbau bewirtschaftet werden im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung eine mehr als doppelt so hohe Versickerungsrate festgestellt.
Die folgenden, wohl wirkungsvollste Massnahmen für eine verbesserte Wasserspeicherung und damit vorbeugendem Hochwasserschutz, sind demzufolge prioritär zu verfolgen und umzusetzen:

–    dem Beitrag der Nutzungsänderung und optimierter Bewirtschaftung pflanzenbaulich genutzter Flächen politisch stärkere Beachtung zu schenken.
–    die Entwicklung von effektiven Planungsinstrumenten der Flächennutzung zur Optimierung der Wasserversickerung und -speicherung zu forcieren.
–    die Ansiedelung von Betrieben des Ökologischen Bio-Landbaus oder Betriebsumstellungen biologischen Landbau in von Hochwasser oder Erosion gefährdeten Wassereinzugsgebieten als Ausgleichsmassnahme für Flächenverbrauch und Bodenversiegelung zu fördern.