Die GRÜNEN Aargau befürworten die Neukonzessionierung des Flusskraftwerkes Beznau. Sie wird zu einer nachhaltigen, sicheren Stromversorgung des Landes bei. Die Eingriffe in den Naturhaushalt, die solche Nutzungen der Wasserkraft mit sich bringen sind so weit möglich zu kompensieren.

Die Biodiversität mit der Vielfalt der Arten, Gene und Lebensräume ist die Grundlage unseres Lebens. Trotzdem werden gerade mal 11% als der Landesfläche für die Biodiversität ausgewiesen. Der Grossteil der Fläche wird für Nahrungsmittelproduktion, als Bauzonen und Holzproduktion genutzt. Ein krasses Missverhältnis. Für eine langfristige Sicherung unserer Lebensgrundlagen zeigt die Wissenschaft einen Mindestanteil von 30% naturnahen Flächen auf. Darum ist es aus Sicht der GRÜNEN Aargau richtig, dass auch bei einer Neukonzessionierung Ausgleichsmassnahmen getroffen werden. Das Tauschgeschäft: „Wir nehmen etwas der Natur weg, dafür müssen wir ihr etwas zurückgeben“ ist mit der gesetzlichen Grundlage des ökologischen Ersatz festgelegt und daran gibt es im unserer künftigen Generationen nichts zu rütteln. Unschön ist daran, dass Lebensraumaufwertungen meist auf Kosten von Landwirtschaftsflächen stattfinden. Hier müssen ganz klar neue Denkansätze diskutiert und  in Zukunft angewandt werden. Unter anderem muss eine neue „Lastenverteilung“ zwischen den grossen Raumteilen Wald, Siedlungsgebiet und Landwirtschaftsland gefunden werden.

Dass die betroffenen Gemeinden und der Regionalplanungsverband die neu zu schaffenden Stillgewässer, Altarme und Feuchtflächen als Wert für ihre Standortattraktivität u.a. als Naherholungsräume beurteilen zeigt das Umdenken hin zu einer Landschaft mit hoher Qualität. Leider scheint der Aargauische Bauernverband die Chance dieser Veränderungen noch nicht erkannt zu haben. Die Menschen brauchen nicht nur physische Nahrungsmittel, sondern auch geistig seelische Nahrung, die sich z.B. in naturnah gestalteten Landschaften widerspiegeln. In der bezahlten Pflege und Bewirtschaftung eröffnen sich Chancen für die Landwirtschaft im Aargau. Die Fokussierung nur auf den Verlust von Fruchtfolgeflächen und dem einer möglichst hohen Nahrungsmittelproduktion ist fragwürdig. Es braucht dringend eine umfassende Neudefinition des Selbstversorgungsbegriffes. Oder profaner ausgedrückt was ist bedenklicher: Nahrungsmittelimporte oder der Massentourismus?

Stellungnahme GRUENE Aargau_Neukonzessionierung Beznau

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