GRÜNES aus dem Grossen Rat (2025/6)
Wenn selbst der Lautsprecheranlage die Rückwärtswendung zu viel wird
Es war symbolisch: die Lautsprecheranlage versagte ihren Dienst bei der Diskussion über eine angestrebte Standesinitiative für verstärkten Grenzkontrollen. Die Grünen schliessen sich dem Verhalten der Lautsprecheranlage an und lehnen diese vom rechtsbürgerlichen Lager als propagandistische Politkampagne missbrauchte Standesinitiative ab. Leider vergeblich. Gut, die langen Staus und Wartezeiten dank verschärften Grenzkontrollen machen hoffentlich den Einkaufstouristen so richtig den Verleider. Lokal einkaufen ist nachhaltiger…
Das Militär ist auf den Frosch gekommen
In der Beantwortung einer Anfrage erklärt der Regierungsrat, dass bei Neubau eines Munitionslagers in einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung im Brugger Schachen für den sehr selten gewordenen Laubfrosch auch Laichgewässer, Blumenwiesen und Hecken angelegt werden. Verschiedene Nationale Aufgaben lassen sich gut kombinieren. Gut so.
SVP glaubt an den Storch
Die Fraktion der SVP erklärt öffentlich im Rat, dass es in 6 Jahren möglich ist ein neues Atomkraftwerk im Aargau ans Netz zu schliessen. Allen Ernstes fordert die SVP und deren FDP-Mitläufer mit einer Motion genau dies, obwohl die schweizer Bevölkerung 2017 ein Neubauverbot von Kernkraftwerken beschlossen hat. Unverständlich so abgehoben zu politisieren! Wir Günen können uns eigentlich ob diesem „Aufregerli“ ruhig zurücklehnen: kein Energiekonzern will und kann aus wirtschaftlichen Gründen ein neues Atomkraftwerk bauen. Atomstrom ist schlichtweg unwirtschaftlich.
Die Aargauer Landwirtschaft fördert den Storch nachhaltig
Die Fortführung des Landwirtschafts-Biodiveristätsprogrammes Labiola liess die tiefen Gräben (für ein Endlager reichte die Tiefe dann doch nicht) der Atomkraftwerksdiskussion im Aargau wieder zu schütten. Von Links bis Rechts wurde dieser Kreditverlängerung zugestimmt. Liebe Bauern und Bäuerinnen: Ihr habt einen tollen Job gemacht bei der Umsetzung der Biodiversitätsförderung mit dem Programm Labiola. Herzlichen Dank.
150 Flüchtlinge können menschenwürdig wohnen
Erfreulicherweise stimmt der Grosse Rat einem Kredit für ein Zentrum für aus ihrer Heimat vertriebene Menschen zu. Zwar sind es Containerbauten, aber darin ist die Wohnqualität um ein Vielfaches besser als in unterirdischen Schutzbauten wo zur Zeit viele Asylbewerber platziert sind. Unschön an der Geschichte ist nur, dass sich die geschenkten Container nicht als günstige Gelegenheit herausstellen, sondern sogar einen Zusatzkredit über Fr. 2.85 Mio. bedingen. Die Zusammenarbeit zwischen der kantonalen Abteilung für Immobilien und dem Departement Bildung, Kultur und Sport hat Verbesserungspotential. Die Mehrkosten sind unschön, aber wichtiger ist, dass die Geflüchteten ein Wohnumfeld bekommen, wo sie sich möglichst gut erholen können.
