Der Ruf des KSA nach finanzieller Unterstützung durch den Kanton ist für die GRÜNEN keine Überraschung und logische Folge eines Markt-, Organ- und Politikversagens. Wenn es um Menschen geht, um Gesundheit als öffentliches Gut, und nicht die Maximierung von Profiten, dann ist eine rein betriebswirtschaftliche Sanierung, ist mehr Wettbewerb, ist Privatisierung kein Lösungsansatz. Die finanzielle Schieflage des KSA hat mit der bestehenden Aufgabenstruktur zu tun. Als Endversorgerspital behandelt das KSA viele Patientinnen und Patienten, die von anderen Spitälern zugewiesen werden, weil sie dort aus fachlichen oder finanziellen Gründen nicht weiter behandelt werden können. Weder die Tarife noch die bisherigen Entschädigungen des Kantons decken diese Kosten – seit vielen Jahren. 

Auch das KSA hat jedoch seine Hausaufgaben noch nicht erledigt. Zudem muss die Führungsstruktur der kantonseigenen Akutspitäler überprüft werden. Gleichzeitig müssen die Rolle privater Spitäler – Stichwort Rosinenpicken – geklärt und die Aufgaben der Kantonsspitäler und deren Finanzierung hinterfragt werden. Die heutige Situation mit den separat geführten Häusern führt zu teuren Doppelspurigkeiten. Mit einer gemeinsamen Führung, die gegenüber dem Kanton in umfassendem Sinn verantwortlich ist, kann der Turnaround gelingen.