Die Grünen Aargau kritisieren die Ankündigung, die Produktion im AKW Leibstadt wiederaufzunehmen. Ein Hochfahren der Anlage ohne Gewissheit über die Ursachen für die Schäden an den Brennelementen ist unverantwortlich und spielt mit der Sicherheit der Bevölkerung.

Die Grünen Aargau fordern, dass das AKW Leibstadt nicht wieder in Betrieb genommen wird, solange die Ursache der kritischen Siedezustände nicht restlos geklärt ist. Es ist unverständlich, wie davon ausgegangen werden kann, dass ein Betrieb mit um 10 Prozent verminderter Leistung sicher sein soll, wenn die Ursache des Problems nicht geklärt ist. «Der Betrieb einer Anlage, deren Prozesse nicht verstanden werden, kann nicht als sicher gelten», sagt Daniel Hölzle, Präsident Grüne Aargau. Es könne nicht sein, dass der Reaktor wieder angefahren wird und die detaillierten Ursachen erst überprüft werden, wenn die Anlage schon wieder läuft.

«Im Abstimmungskampf rund um die Atomausstiegsinitiative wurde der Bevölkerung versprochen, dass die Atomanlagen nur laufen dürfen, wenn sie sicher sind. Das ist im Falle des AKW Leibstadt offensichtlich nicht der Fall. Nun soll dieses Versprechen gebrochen und die Bevölkerung aus wirtschaftlichen Gründen einem unwägbaren Risiko ausgesetzt werden», meint Hölzle weiter.

Die Grünen Aargau kritisieren weiter die irreführende Kommunikation rund um die Störfälle. Gemäss Vorschriften entsprechen kritische Siedezustände mindestens einem Störfall der Kategorie INES 3. Laut Medienmitteilung des AKW Leibstadt wurden die Störfälle rund um die Oxidationen an den Hüllrohren der Brennelemente aber nur mit INES 1 eingestuft. Man muss davon ausgehen, dass die Öffentlichkeit hier gezielt in die Irre geführt wird und die wahren Ausmasse des Störfalls verschleiert werden sollen. Die Grünen Aargau verlangen mit Nachdruck, dass die Bevölkerung über Störfälle lückenlos und transparent informiert wird.

Die Grünen warnen zudem mit Blick auf die ungelösten Probleme mit dem AKW Beznau vor der Schaffung eines Präzedenzfalls. «Wir werden auf gar keinen Fall hinnehmen, dass Beznau I mit vergleichbaren Argumenten wieder hochgefahren wird», so Hölzle.

Kontakt für Rückfragen: Daniel Hölzle, Präsident, +41 79 318 90 21, daniel.hoelzle@grossrat.ag.ch