Anhörungsbericht Naturschutzprogramm Wald
Medienmitteilung zum Anhörungsbericht Naturschutzprogramm Wald; Zwischenbericht 2019; Antrag für den Verpflichtungskredit fünfte Etappe (2020–2025)
Klimawandel? Dieser betrifft unseren Wald jetzt und überraschend schnell. Die Grünen sagen Ja zum Verpflichtungskredit, sie fordern für die Weiterführung aber zusätzliche Mittel.
Die Grünen begrüssen den Verpflichtungskredit für das fünfte Naturschutzprogramm Wald. Sie wünschen jedoch eine Erweiterung bez. Aufstockung des Bruttokredits um CHF 4 Mio. Dies von CHF 8,79 Mio. auf CHF 12,79 Mio. Die zusätzlichen Gelder sollen, wie nachfolgend begründet, verwendet werden.
In den vergangenen Jahren konnten mit den bislang vier Etappen zahlreiche Fortschritte erreicht werden. Die Kürzungen der vierten Programmperiode haben die Grünen bekämpft. Umso dringlicher erscheint es uns, das Programm nun zu verlängern, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Es wird auch eine nächste Etappe, bez. ein Nachfolgeprogramm nach 2026 brauchen. Die Grünen Aargau begrüssen den Verpflichtungskredit für die fünfte Etappe.
Die Grünen bedanken sich für die bisherigen erfolgreichen und wichtigen Aktivitäten des Kantons für den Naturschutz und die Erhaltung der Biodiversität im Wald. Gleichzeitig unterstützen sie die geplanten Massnahmen, erwarten aber eine deutliche Krediterhöhung. Sie bitten die verantwortlichen Stellen, das Nachfolgeprogramm ab 2026 jetzt schon einzuplanen, denn die Förderung von Naturschutz und Biodiversität wird 2025 nicht abgeschlossen sein. Der Klimawandel, aktuell sind die trockenen und heissen Sommermonate, und eingeschleppte Krankheiten werden uns auch hier vor grosse Herausforderungen stellen. Was jetzt mit unserem Klima und damit auch in unseren Wäldern passiert ist ausserordentlich. Klimawandel? Dieser betrifft unseren Wald jetzt und überraschend schnell. Der Wald muss also noch robuster und noch artenreicher werden, er muss an das künftige Klima angepasst werden, wenn er überleben soll. Und da sind wir uns wohl alle einig, unser Wald soll überleben!
- Auswirkungen auf den Klimawandel: Der Klimawandel hat jetzt schon starken Einfluss auf die Waldökologie. Mehrere Trockenperioden haben einzelnen Baumarten sehr stark zugesetzt, so dass ausserplanmässige Fällungen nötig wurden. Während die Folgen des Klimawandels für einzelne Baumarten wie die Buche schon heute recht gut abgeschätzt werden können, ist unseres Erachtens noch zu wenig erforscht, was dies für das ganze Ökosystem Wald bedeutet. Die Grünen fordern deshalb, die fünfte Etappe des Naturschutzprogrammes finanziell aufzustocken, respektive massiv zu erweitern. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen die Auswirkungen des Klimawandels für die Biodiversität beziehungsweise für die bisher umgesetzten Programme untersucht werden. Aus den Erkenntnissen können geeignete Massnahmen und Pilotprojekte abgeleitet werden, um einem möglichen Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Diese zusätzlichen Mittel sollen einen Umfang von ca. CHF zwei Millionen für die Programmperiode haben.
- Spezialreservate: Unser Antrag für die zweite Erhöhung des Kredits betrifft die Spezialreservate. Auch hier möchten wir zusätzlich ca. eine Million eingesetzt wissen. Damit können wir sicherstellen, dass die gesetzten Ziele auch da erreicht werden. Wünschenswert ist eine zusätzliche Förderung der National Prioritären Arten wie Spechte, Pirole etc. und die Bereitstellung von Spezialreservaten.
- Waldränder und Vernetzung: Der dritte und letzte Antrag für eine Erweiterung betrifft die Aufwertung der Waldränder und die Vernetzung der Naturschutzreservate. Auch hier wünschen wir, ca. eine Million mehr einzusetzen. Damit rückt das geplante Ziel von 400 km deutlich in Sichtweite. Es ist unbestritten, dass die Aufwertung der inneren und äusseren Waldränder, Übergänge zu Gewässern etc. für die Natur besonders wertvoll ist. Gleichzeitig ist auch die Vernetzung der Reservate, Biotope, Altholzinseln etc. zu fördern.