Die Grünen unterstützen die vorgeschlagenen Zielsetzungen des Programms Natur 2030, stellen aber mit Sorge fest, dass der Verlust an Biodiversität so nicht wirksam gebremst werden kann. Aus diesem Grund müssen die zukünftigen Programme ausgebaut und die finanziellen Mittel wesentlich erhöht werden.

Es besteht dringender Handlungsbedarf. Das langfristige Überleben vieler Arten ist nicht gesichert. Der Anteil intakter, naturnaher Flächen ist auf einem bedenklich tiefen Niveau angelangt. Ohne massive zusätzliche Anstrengungen werden die Verluste weiter fortschreiten.

Der Verpflichtungskredit ist zu tief angesetzt. Wir weisen darauf hin, dass im AFP 2015-2018 noch ein Bruttokredit von 18 Millionen für die zweite Etappe Natur 2020 vorgesehen war, dieser Betrag wurde in einem ersten Schritt auf 16.45 Millionen gekürzt und in einem zweiten Schritt auf 14.75 Millionen geschrumpft.  Dies trotz einer mit über 3‘200 Unterschriften eingereichte Petition der Aargauer Natur- und Umweltschutzverbände BirdLife, Jagdschutzverband, Fischereiverband, Pro Natura und WWF. Der jetzt vorgeschlagene Bruttokredit berücksichtigt weder die die dringend nötige Korrektur der Abbauprogramme noch die Signale der Natur.

In seiner Antwort auf die Interpellation Dr. Lukas Pfisterer, FDP, Aarau, vom 18. Dezember 2019 zieht der Regierungsrat folgendes Fazit:

Der effektiv zusätzlich erforderliche Flächenbedarf für die Ökologische Infrastruktur im Kanton Aargau beläuft sich demnach noch auf rund 3 % der Kantonsfläche für Kerngebiete und rund 3 % der Kantonsfläche für Vernetzungsgebiete, damit eine reichhaltige Biodiversität im Kanton Aargau langfristig erhalten werden kann.

Die Erreichung dieser Ziele braucht mehr Motivation des zuständigen Regierungsrats, eine stärkere Berücksichtigung des aktuell dramatischen Artenschwunds und mehr Geld.

Die Grünen beantragen deshalb eine Erhöhung des Bruttokredits um 4 Mio. Franken auf 20,5 Mio. Franken. Diese Erhöhung wird auch zusätzliche Bundesmittel in der Höhe von fast 2 Mio. Franken auslösen. Nur so  kann der Verlust der Biodiversität endlich effektiv gebremst werden.