Im Zuge der Sparmassnahmen wurde der Unterhalt der kantonalen Liegenschaften jahrelang vernachlässigt. Die Grünen sind erfreut, dass nun auch der Regierungsrat den Handlungsbedarf erkannt hat. Wir unterstützen die Idee, die Investitionsspitzen durch eine Anpassung des Saldos der Finanzierungsrechnung zu glätten, ebenso die Zusammenlegung der Standorte und den Grundsatz „Eigentum vor Miete“. Die Grünen fordern jedoch, dass die Erneuerungen genutzt werden, um den Kanton Aargau bei den eigenen Gebäuden als Vorreiter der Energiewende zu positionieren.

Handlungsbedarf unbestritten

Für die Grünen ist der Handlungsbedarf im Immobilienbereich unbestritten und wir begrüssen es sehr, dass der Regierungsrat mit dieser Vorlage eine Gesamtschau in der richtigen Flughöhe vorlegt, die aufzeigt, wie hoch der Bedarf ist und wie er gedenkt die notwendigen Ausgaben zu finanzieren. Nach jahrelanger Vernachlässigung des Unterhalts soll nun agiert und nicht mehr länger nur reagiert werden. Wir unterstützen die Idee, die Investionsspitzen durch Anpassung des Saldos der Finanzierungsrechnung zu glätten, also die Variante 2 ohne zusätzliche Finanzierungsgesellschaft. In unseren Augen ist diese Variante effizienter und mit weniger Verwaltungsaufwand verbunden. Eine Zusammenlegung der zahlreichen Standorte der kantonalen Verwaltung an verkehrstechnisch gut angeschlossenen Arealen ist sinnvoll.

Nachhaltig sanieren – Energieziele erreichen

Stärker zu berücksichtigen sind die Ziele gemäss der Energiestrategie des Kantons Aargau.1 Die Gesamterneuerung der eigenen Immobilien soll dazu genutzt werden, die geforderte Vorbildfunktion einzunehmen, sprich die Gebäude soweit als möglich auf den aktuellen Stand punkto Energieeffizienz und Energieerzeugung zu bringen. Ziel muss sein bis 2035 alle kantonalen Liegenschaften energetisch zu sanieren. Das heisst, alle Neu- und Umbauten sollten mindestens den Standard Minergie-P eco erreichen, sofern dies nicht aufgrund des Denkmalschutzes ausgeschlossen ist Ideal wäre es Plusenergiebauten zu errichten. Die Bauvorhaben sollten ausserdem mit der grösstmöglichen Ressourcenschonung (Bevorzugung von Baumaterialien mit dem geringsten Anteil an grauer Energie) und mit hohem Recyclinganteil umgesetzt werden.

Innovative Lösungen suchen

Die anstehenden Erneuerungen bieten die einmalige Gelegenheit, den Kanton Aargau als Vorreiter der Energiewende zu positionieren. Gemeinsam mit der Fachhochschule und Firmen im Bau- und Energiebereich sollte der Kanton innovative Projekte lancieren, die über die heute gängigen Standards hinausgehen. Gerne schliessen wir mit den Worten des Exekutivdirektors der Internationalen Energieagentur (IEA): „Wir können es uns nicht mehr leisten, etwas zu bauen, das CO2- Emissionen verursacht.“

1 „EnergieAargau“, S. 41ff insbesondere S. 44/Ziel 7 und S. 46

Ausführliche Vernehmlassungsantwort