Revision Löhne Lehrpersonen: Ein dringend notwendiger Schritt in die richtige Richtung
Der Regierungsrat präsentierte heute die Anhörungsvorlagen für ein neues, konkurrenzfähiges Lohnsystem für Aargauer Lehrpersonen. Grosse Lohndifferenzen nach 11 Berufsjahren im Vergleich mit umliegenden Kantonen führen heute dazu, dass viele Lehrpersonen in die Nachbarkantone abwandern, was den Lehrpersonenmangel zusätzlich verschärft.
Das alte Vektorenmodell konnte zudem nicht gewährleisten, diskriminierungsfrei zu sein. Der Normverlauf der neuen Lohnkurven in den Erfahrungsstufen ist nun deutlich konkurrenzfähiger. Ein steilerer Anstieg in der ersten Phase verhindert grosse Lohndifferenzen im Vergleich zum Durchschnitt der umliegenden Kantone. Der Lohnanstieg ist neu nicht nur alleine vom Alter abhängig, sondern v.a. von der Berufserfahrung, was wir befürworten.
Die Bewertung der einzelnen Funktionen wurde mit einem Expertenteam aufgrund eines Kriterienkatalogs vorgenommen. Es zeigte sich, dass die Anforderungen an Fach- respektive an Klassenlehrpersonen in der Volksschule unterschiedlich sind. Wir begrüssen, dass in neuen Lohnsystem für Fach- und Klassenlehrpersonen im Kindergarten, in der Primarschule und in der Sekundarstufe zwei unterschiedlichen Lohnstufen vorgesehen sind.
Gewisse Details des Vorschlags des Regierungsrates müssen noch genauer analysiert werden. Die Überführung des alten Lohnsystems in das neue wirft noch Fragen auf, beispielsweise die Umrechnung der potenziellen Erfahrungsjahre in die Erfahrungsstufen. Auch die vorgeschlagenen Lohnkurven müssen im Detail analysiert werden. So liegen die Vorschläge für die Kurven der Lehrpersonen der Sekundarstufe I- und der Mittelschule immer noch unter dem Marktvergleich.
Mit der vorliegenden Revision des Lohndekretes der Lehrpersonen und Schulleitungen werden dringend notwenige Anpassungen im Lohnsystem angepackt. Die jährlich 50 Millionen Franken, welche der Kanton dafür aufwendet, sowie die 19 Millionen Franken, welche die Gemeinden an die Lehrpersonenlöhne beisteuern, sind eine notwenige Voraussetzung für ein funktionsfähiges Aargauer Bildungswesen.